Anflug – Flugweg von Flugzeugen bei der Landungsvorbereitung (Luftfahrtbetrieb)
In der Luftfahrt bezeichnet der Anflug die definierte Abfolge von Flugoperationen und den vorgeschriebenen Flugweg, denen ein Flugzeug bei der Vorbereitung zur ...
Die Anflugsequenz ist die von der Flugsicherung gesteuerte Reihenfolge ankommender Flugzeuge und sorgt durch präzise Sequenzierung, Staffelung und Einhaltung behördlicher Standards für eine sichere und effiziente Landung.
Die Anflugsequenz ist die systematische, dynamische Anordnung ankommender Flugzeuge in eine bestimmte Landereihenfolge, wie sie von der Flugsicherung (ATC) im Terminalbereich eines Flughafens verwaltet wird. Dieser Prozess stellt sicher, dass alle Ankünfte sicher, effizient und vorhersehbar abgewickelt werden, das Risiko einer Staffelungsverletzung minimiert und die Flughafenleistung optimiert wird.
Die Anflugsequenz wird festgelegt, wenn Flugzeuge vom Streckenflug in den Initial Approach Fix wechseln und sich dann zum Endanflug und zur Landung bewegen. Sie unterliegt den Standards der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO), der FAA und anderer Aufsichtsbehörden. Bei der Anflugsequenzierung werden Flugzeugleistung, Wirbelschleppenkategorien, Pistenauslastung und betriebliche Prioritäten wie Notfälle oder VIP-Flüge berücksichtigt.
Anfluglotsen steuern die Sequenz aktiv durch Verfahrensfreigaben, Radarführung, Geschwindigkeitskontrolle und zunehmend fortschrittliche Automatisierung wie den Traffic Management Advisor (TMA). Die Sequenz kann dynamisch angepasst werden, um sich ändernden Bedingungen wie Wetter, verspäteten Ankünften oder Durchstartmanövern gerecht zu werden. Das übergeordnete Ziel ist es, die sichere Staffelung zu gewährleisten und gleichzeitig Überlastung, Warteschleifen und Verspätungen zu minimieren.
Die Komplexität der Sequenzierung steigt mit dem Verkehrsaufkommen, der Anzahl und Art der Pisten sowie dem Flugzeugmix. An Flughäfen mit mehreren Pisten werden Sequenzen oft in parallelen Strömen mit präziser Koordination der Lotsen verwaltet. Moderne Flugsicherungssysteme verlassen sich auf automatisierte Entscheidungsunterstützungstools für Echtzeit-Sequenzierungsempfehlungen und machen die Anflugsequenz zu einem fundamentalen Element für den sicheren und geordneten Flughafenbetrieb weltweit.
Sequenzierung ist die gezielte Anordnung ankommender Flugzeuge in eine vorgegebene Reihenfolge für Anflug und Landung. Sie ist für einen effizienten Betrieb im Terminal-Luftraum unerlässlich und liegt typischerweise in der Verantwortung der Anfluglotsen, kann aber bereits bei Streckenlotsen in Phasen hoher Nachfrage beginnen.
Die Sequenzierung beginnt oft schon vor dem Terminalbereich, indem Streckenlotsen Geschwindigkeit, Flughöhe oder Routen anpassen, um einen handhabbaren Ankunftsstrom zu erzeugen. Sobald Flugzeuge die Initial Approach Fixes erreichen, verfeinern Anfluglotsen die Sequenz durch:
Lotsen müssen außerdem behördliche Mindeststaffelung, Wirbelschleppen, Pistenauslastung, kreuzende Pistenoperationen und mögliche Durchstartmanöver berücksichtigen. Unvorhersehbare Faktoren wie Wetterabweichungen, Pilotenanfragen oder Notfälle erschweren die Sequenzierung und erfordern dynamische Anpassung bei gleichbleibender Sicherheit und Effizienz.
Automatisierungstools wie Traffic Management Advisor (TMA) und Arrival Manager (AMAN) bieten vorausschauende Sequenzierungsempfehlungen und ermöglichen einen reibungslosen Betrieb selbst bei hoher Verkehrsdichte. Effektive Sequenzierung sorgt für einen kontinuierlichen Ankunftsfluss mit minimalen Warteschleifen oder Bodenverzögerungen. Eine ineffektive Sequenzierung erhöht Warteschleifen, die Arbeitsbelastung der Lotsen und das Risiko – und unterstreicht damit die Bedeutung von technischem Know-how und Erfahrung.
Staffelung ist die gezielte Steuerung der Abstände – gemessen in nautischen Meilen, Minuten oder Sekunden – zwischen ankommenden Flugzeugen, um die Einhaltung der Staffelungsstandards zu gewährleisten und das Risiko von Wirbelschleppen zu mindern. Staffelung ist ein grundlegender Bestandteil der Sequenzierung und wird von den Lotsen strikt überwacht.
Die Staffelungsanforderungen werden von ICAO und FAA vorgegeben, mit typischen radarunterstützten Mindestabständen von 3 nautischen Meilen (NM) im Endanflug, die je nach Wirbelschleppenkategorie auf 4, 5 oder 6 NM erhöht werden. Zum Beispiel erfordert ein „Heavy“-Jet vor einem „Small“-Flugzeug einen Abstand von 6 NM wegen der Stärke der Wirbelschleppen.
Die Staffelung wird aufrechterhalten durch:
In manchen Umgebungen wird eine zeitbasierte Staffelung eingesetzt, insbesondere bei schlechter Sicht oder bei zeitbasierter Flusssteuerung. Moderne ATC-Systeme enthalten Tools, um anhand von Echtzeitdaten optimale Staffelungen zu berechnen und vorzuschlagen, wodurch ein proaktives Management auch an stark frequentierten Flughäfen möglich ist. Korrekte Staffelung maximiert die Pistenauslastung und minimiert Verspätungen, während Abweichungen zu Ineffizienz oder Staffelungsverlust führen können.
Die Anflugkontrolle (APP) ist die ATC-Funktion, die Flugzeuge beim Übergang vom Streckenflug in den Terminalbereich betreut und sie zur Landefreigabe an den Tower übergibt. Zu den Hauptaufgaben gehören:
Anflugkontrollbereiche erstrecken sich typischerweise 30–50 NM um den Flughafen und reichen bis zu 10.000–15.000 Fuß Höhe. Lotsen nutzen Radar, automatisierte Metering-Systeme und direkte Pilotenkontakte zur Steuerung der Ankünfte. Sie geben Kurs-, Höhen- und Geschwindigkeitsanweisungen, um eine sichere und effiziente Sequenzierung zu gewährleisten.
Die Koordination mit Strecken- und Towerlotsen ist unerlässlich für nahtlose Übergaben und zur Konfliktvermeidung. Die Komplexität steigt mit der Verkehrsdichte, dem Wetter und Luftraumbeschränkungen; an den verkehrsreichsten Flughäfen wird die Anflugkontrolle in mehrere Sektoren unterteilt und durch Automatisierung unterstützt. Eine effektive Anflugkontrolle hat direkten Einfluss auf Flughafenkapazität, Sicherheit und Verspätungsminimierung.
Der Endanflugweg ist das festgelegte Segment eines Instrumenten- oder Sichtanflugs, das ein Flugzeug mit der Piste ausrichtet. Er beginnt am Final Approach Fix (FAF) und endet an der Schwelle der Piste. In dieser Phase sollten Flugzeuge vollständig für die Landung konfiguriert und stabilisiert in Kurs, Gleitweg und Geschwindigkeit sein.
Veröffentlichte Anflugkarten definieren die Struktur des Endanflugs und gewährleisten Hindernisfreiheit sowie standardisierte Navigation. Präzisionsanflüge (wie ILS) bieten vertikale und laterale Führung; Nicht-Präzisions- oder Sichtanflüge basieren oft auf Piloten-Navigation oder visuellen Bezugspunkten.
Lotsen führen und sequenzieren Flugzeuge in solche Endanflugkurse mit handhabbaren Winkeln und Entfernungen, um stabile Anflüge und die Einhaltung der Mindeststaffelung sicherzustellen. Fortschrittliche Navigationshilfen (z. B. GBAS, RNP AR) werden zunehmend für flexible Anflugdurchführung genutzt. Der Endanflugweg ist der Höhepunkt aller Sequenzierungs- und Staffelungsmaßnahmen und entscheidend für sichere, vorhersehbare Landungen.
Die Mindeststaffelung ist der geringste zulässige Abstand oder die Mindestzeit zwischen Flugzeugen, wie sie von internationalen und nationalen Vorschriften festgelegt werden, um Kollisionen zu verhindern und Gefahren wie Wirbelschleppen zu mindern. Arten der Mindeststaffelung sind:
Lotsen stellen die Einhaltung dieser Mindestwerte durch Radar, Geschwindigkeitskontrolle, Kursanweisungen und Verfahrensfreigaben sicher. In nicht-radarüberwachten Lufträumen sind größere Abstände vorgeschrieben. Weltweit geht der Trend zu reduzierten Mindeststaffelungen (z. B. RECAT), um die Kapazität ohne Kompromisse bei der Sicherheit zu erhöhen. Ein Verstoß gegen die Mindeststaffelung ist ein gravierender Sicherheitsverstoß und erfordert sofortige Abhilfemaßnahmen.
Wirbelschleppen entstehen durch die Tragflächen von Flugzeugen und erzeugen starke, anhaltende Wirbel, die besonders für leichtere nachfolgende Flugzeuge gefährlich sind. Sie sind ein entscheidender Faktor für die Mindeststaffelung und beeinflussen Sequenzierungsentscheidungen.
| Kategorie | MTOW (kg) | Beispiele |
|---|---|---|
| Light | ≤ 7.000 | Cessna 172, Piper PA-28 |
| Small | > 7.000 und ≤ 34.000 | Embraer 145, Learjet 45 |
| Large | > 34.000 und < 136.000 | Boeing 737, A320 |
| Heavy | ≥ 136.000 | Boeing 777, 747, A340 |
| Super | nur Airbus A380 | A380 |
Ein schwereres Flugzeug vor einem leichteren erfordert einen größeren Abstand, damit sich die Wirbel auflösen können, z. B. 6 NM bei „Heavy“ vor „Small“ und 8 NM hinter einem „Super“ (A380). RECAT-Initiativen führen präzisere Staffelungen auf Basis tatsächlicher Flugzeugmerkmale ein, um die Kapazität zu steigern und die Sicherheit zu erhalten.
Lotsen antizipieren und mindern Wirbelschleppengefahren durch Anpassung der Sequenz, Nutzung verschiedener Pisten oder zeitversetzte Anflüge. Wirbelschleppen stellen ein erhebliches betriebliches Risiko dar, weshalb die Einhaltung der Staffelung nicht verhandelbar ist.
First-Come, First-Served (FCFS) ist das Grundprinzip der Sequenzierung, bei dem Flugzeuge in der Reihenfolge ihrer Ankunft im Terminalbereich landen, vorbehaltlich betrieblicher Einschränkungen. FCFS wird wegen seiner Fairness und Transparenz bevorzugt und ist in ICAO- und FAA-Vorschriften verankert.
Betriebliche Erfordernisse können taktische Abweichungen von FCFS erfordern, etwa zur Anpassung der Staffelung bei Wirbelschleppen oder zur Maximierung der Pistennutzung. Automatisierte Tools können begrenzte Änderungen vorschlagen, aber eine vollständige Neuordnung wird nur bei Notwendigkeit vorgenommen. Die Akzeptanz bei Fluggesellschaften und Piloten ist am höchsten, wenn FCFS respektiert und Abweichungen transparent kommuniziert und begründet werden.
Metering ist der Prozess der Regulierung des Ankunftsflusses, indem ankommenden Flugzeugen bestimmte Überflugzeiten, Geschwindigkeiten oder Routen zugewiesen werden. Metering:
Automatisierte Systeme wie der TMA der FAA und der AMAN von EUROCONTROL liefern Metering-Empfehlungen und ermöglichen eine Optimierung des Gesamtsystems. Metering ist besonders an stark frequentierten Flughäfen effektiv, glättet Ankunftsraten, minimiert Ballungen und reduziert Durchstartmanöver wegen Pistenkonflikten. Der Erfolg hängt von genauen Vorhersagen und enger Abstimmung zwischen den Lotsen ab.
Point Merge ist eine moderne, RNAV-basierte Sequenzierungstechnik, die zunehmend an großen Flughäfen eingesetzt wird. Flugzeuge werden angewiesen, vordefinierten Bögen (Sequenzierungsbeinen) zu folgen, die jeweils gleich weit vom gemeinsamen Zusammenführungspunkt entfernt sind. Zum passenden Zeitpunkt gibt der Lotse eine „Direct-to“-Freigabe und weist das Flugzeug an, zum Merge-Punkt zu fliegen, wodurch die Ankünfte effizient sequenziert werden.
Point Merge erhöht die Vorhersagbarkeit, reduziert Funkverkehr und unterstützt einen hohen Durchsatz, insbesondere in komplexem Luftraum. Flugzeuge navigieren selbstständig entlang veröffentlichter Sequenzierungsbeine, was die Arbeitsbelastung der Lotsen verringert und Piloten eine klare, vorhersehbare Führung bietet. Die Technik ist heute Standard an vielen großen internationalen Flughäfen in Europa und Asien und verbreitet sich weltweit.
Die Anflugsequenz ist ein Grundpfeiler für einen sicheren und effizienten Flughafenbetrieb. Durch eine Kombination aus behördlichen Standards, Echtzeitentscheidungen der Lotsen und fortschrittlicher Automatisierung sorgt die Anflugsequenz dafür, dass täglich weltweit Tausende von Ankünften präzise abgewickelt werden – mit minimalem Risiko und möglichst wenigen Verzögerungen. Mit wachsendem Luftverkehr und fortschreitender Technik werden neue Verfahren wie Metering und Point Merge die Sequenzierung weiter verbessern und die Sicherheit erhöhen.
Für Luftfahrtprofis ist das Verständnis der Feinheiten der Anflugsequenzierung, der Staffelung und des Zusammenspiels von Vorschriften und Betrieb entscheidend, um den Flughafendurchsatz zu optimieren und höchste Sicherheitsstandards zu wahren.
Die Anflugsequenz ist die geordnete Reihenfolge ankommender Flugzeuge zur Landung, die von der Flugsicherung verwaltet wird. Lotsen nutzen Verfahrensfreigaben, Radarführung und automatisierte Tools, um jedes Flugzeug sicher und effizient mit korrektem Abstand und Einhaltung der Staffelungsstandards in die Sequenz einzufügen.
Lotsen berücksichtigen geschätzte Ankunftszeiten, Flugzeugleistung, Wirbelschleppenkategorien, betriebliche Prioritäten und Pistenverfügbarkeit. Automatisierte Systeme und Echtzeitdaten helfen, die Sequenz im Hinblick auf Sicherheit und Effizienz zu optimieren, während dynamische Anpassungen bei Wetter, Notfällen oder verspäteten Ankünften erfolgen.
Wichtige Faktoren sind Flugzeugtyp und -geschwindigkeit, Wirbelschleppenkategorie, Pistenauslastung, Wetter, Luftraumüberlastung, Notfälle und spezielle Einsätze (z. B. VIP-Flüge). Auch die Anzahl der Pisten, Verkehrsaufkommen und verfügbare ATC-Technik spielen eine große Rolle.
Die Mindeststaffelung ist der vorgeschriebene Mindestabstand oder die Mindestzeit zwischen Flugzeugen, um Sicherheit zu gewährleisten und das Kollisionsrisiko, insbesondere durch Wirbelschleppen, zu minimieren. Diese Standards werden von ICAO und nationalen Behörden festgelegt und während Anflug und Landung strikt eingehalten.
Wirbelschleppen von schwereren Flugzeugen erfordern einen größeren Abstand zu nachfolgenden Flugzeugen, um diese zu schützen. Lotsen berücksichtigen diese Kategorien bei der Sequenzierung und erhöhen gegebenenfalls die Intervalle zwischen den Ankünften, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Metering ist die Regulierung des Anflugstroms durch Zuweisung bestimmter Zeiten, Geschwindigkeiten oder Routen für Flugzeuge zum Überfliegen bestimmter Punkte. Dies verhindert Überlastung, reduziert Warteschleifen und optimiert die Pistennutzung, insbesondere in Spitzenzeiten.
Point Merge ist eine RNAV-basierte Sequenzierungsmethode, bei der Flugzeuge vordefinierten Bögen folgen, bevor sie eine Freigabe zu einem gemeinsamen Zusammenführungspunkt erhalten. Diese Technik vereinfacht die Sequenzierung, reduziert die Arbeitsbelastung der Lotsen und unterstützt effiziente, vorhersehbare Anflüge.
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